"Hier geht es nicht weiter, ihr müsst umdrehen" - Straße gesperrt!

Nachdem wir 2 Tage in einer Gesamtschule (siehe #Blog4 ) mit eigener Turnhalle 🏀⚽️ untergebracht waren ging die Reise weiter nach Kleinweil. Wir trafen Katrin. Sie bot uns ein Zimmer in ihrer Wohnung an. Ihr Mann ein leidenschaftlicher Radfahrer mit Radfahr-Tattoo auf dem Arm. Die Wohnung voller Radfahr-Bücher. Im Bücherregal lese ich Titel wie: "Ein Mann und sein Fahrrad", "Mit dem Fahrrad durch Europa", "In einem Jahr mit dem Bike um die Welt", "Mit dem Klapprad um die Welt" - Jeder Titel toppte den vorherigen. Wahnsinn. Ich suchte das Buch. "Mit dem Fahrrad durch die Galaxias" - konnte es aber nicht finden. 😃 

Kathrin bereite Abendessen vor. Es gibt Omelette ala Kathrin. Ich traute mich nicht zu fragen, ob die Eier zumindest Freilandhaltung sind. Abends unterhalten wir uns. Sie stellte Fragen wie: "Seit wann fährst du schon eigentlich Fahrrad?". Zwischen Fragen wie: "Woher kommts ihr?" - "Wohin fahrts ihr?" - eher eine seltene Frage. Die Frage trägt mich in meine Vergangenheit. Als ich beschloss mit 19 Jahren das Auto stehen zu lassen und mich auf dem für mich zu kleinen Mountainbike von meiner Schwester über weite Felder zur Ausbildungsstätte (1 Stunde einfach) von Herxheim nach Landau zu quälen. Ich erinnere mich noch an den Hunger und Durst den ich hatte. 

Der Aufenthalt ist kurz, die Verabschiedung geht schnell. Wir fahren los und ich merke ⚠️ schlechte Laune im an Marsch - bei mir und bei Lorena. Gepaart mit Hunger und der Ungewissheit wie es die nächsten Tage weiter geht, denn das Wetter bleibt unbeständig. Ich spüre meine Co-Abhängigkeit. Ich muss an folgenden Satz denken: "Auch der Partner darf sich schlecht fühlen und angenehme Gefühle haben". Es hilft etwas. Yes. ❤️Gewitter und Regen ziehen übers Land. Wir halten an einem kleinen See und versuchen uns wieder zu verbinden. Die Kinder sind needy und die Herausforderung von Reisen, Arbeit, Blogging, Projekt, Planen, Laila macht Pipi in die Hose, etc. sind groß. Für uns steht fest, wir dürfen noch mehr zum Team werden. Die Kinder dürfen ihrem Alter entsprechend mehr helfen. So können wir es nicht stemmen. 

 

Wo wir übernachten ist noch unsicher. Wir fahren Richtung Seehausen. Plötzlich ist die Straße gesperrt.😱 Wir müssten einen mega Umweg fahren & sind aber platt & hungrig. Plötzlich fahren Biker auf der gesperrten Straße an uns vorbei. Es scheint als wäre die Straße doch nicht so sehr gesperrt wie es scheint. Also versuchen wir unser Glück. Die Straße wird irgendwann zur Schotterpiste. Am Ende dieser warten 3 Bauarbeiten mit Bier in der Hand auf uns. Mit ihren Baggern haben sie die Straße blockiert. Kein Durchfahren möglich. Wir sollen umdrehen, die Straße ist doch gesperrt. Wir geben alles: Sorry, Bedauern und Bagger-Empathie. Der älteste erhebt sich und fährt den Bagger weg. Geschichten entstehen oft, wenn wir uns mal nicht an Regeln halten - denke ich mir in diesem Moment. 

Wir fahren zum Camping nach Seehausen. Unser erster CampingPlatz. Wir kommen relativ spät an und suchen relativ lange nach einem Plätzchen in einem überfüllten Campingplatz. Plötzlich kommen die Menschen aus allen Richtungen. Sie fragen die üblichen Fragen. Woher, Wie lange, Wohin, Warum, Wer, Was, Wozu❓❓❓ Während Lorena erzählt spüre ich die Herzlichkeit der Menschen, sie helfen uns ein Plätzchen für die Nacht zu finden. Zwischen Wohnmobilen finden wir ein Stückchen freie Fläche. Wir lernen ein Familie aus Frankreich kennen, die 8 Monate mit 3 Kindern und einem Esel unterwegs war. Krasser Shit. 🐃 Plötzlich spüre ich Stress. Zwischen den Wohnmobilen 🚍 und den vielen Menschen spüre ich eine Sehnsucht nach Ruhe und Frieden. Ich stelle mir diesen Platz in meinem Kopf vor.

Am nächsten Morgen lernen wir Nico kennen. Er arbeitet im Camping-Kiosk. Ich höre wie Ella sich mit ihm ausgiebig unterhält. Doch als Ella ihm sagt, dass wir ausgezogen und jetzt nur noch mit dem Fahrrad unterwegs sind, höre ich ihn wie er sagt: "Naaaaaa, ihr habts schon noch ein Zuhause gel, du meinst ihr macht Urlaub, gel?" Ich gehe zu den beiden rein und komme mit ihm ins Gespräch. Er wirkt jung und ist interessiert an unserer Reise und unserem Projekt. Er stellt Fragen und schält dabei Kartoffeln. Ich spüre seine Neugier und sein Interesse. Er erzählt mir von seinen Konflikten mit seiner Frau. Er wirkt durstig nach Input. Ella holt den Friedensstock. Er ist begeistert. Siehe Video GFK insights Folge 1.

Als der Regen aufhört bewegen wir uns auf unseren 8 Rädern nach Peißenberg. Bei Martin im Garten dürfen wir unser Zelt aufschlagen. Es wohnt in einem Bio-Holz-Haus. Er wirkt allerdings angeschlagen - unsere Kinder auch. Fieber bahnt sich an zudem bekommt Laila eine Schauckel zwischen die Augen. Am nächsten Morgen liegen die Kinder flach - Martin auch. Das Haus ist ruhig, den der Rest der Familie ist ausgeflogen. Wir dürfen uns für 2 Tage bei Martin erholen und die Kinder kommen schnell wieder zur Kraft. Ich koche Eintopf und bringe Martin auch was nach unten. Ein lustiges und gleichzeitig gutes Gefühl sich als Gast sich um den Hausheeren zu kümmern 🙈. 

 

Wir reisen weiter nach Weilheim zu Annette und Michael. Sie umarmen uns zur Begrüßung. 😍 Wir machen am Ende ein Video mit Annette. S.o. oder Youtube. Blog Ende. Die StraßenGiraffen sind müde und müssen jetzt schlafen. Morgen ruft der Asphalt und die Sonne. Aho.

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